1.
Neue CD: Symphonie für Streichorchester und
Streichquartett c-Moll
Etwas
später als ursprünglich erwartet
ist nunmehr die 10. CD mit Musik von Hans Rott erschienen.
Sie konzentriert sich ganz auf Rotts Kammermusik:
Die
Ersteinspielung der Symphonie
für Streichorchester
As-Dur - eines Frühwerks - durch die Streicher
des Philharmonischen Orchesters des Staatstheaters
Mainz unter der Leitung von Enrico Delamboye ist
sowohl klanglich als auch interpretatorisch gelungen.
Diese Aufnahme der Deutschen Erstaufführung
im März 2004 ist auch für die Mitglieder
der Internationalen Hans Rott Gesellschaft, die mit
der Jahresgabe 2004 u.a. einen Mitschnitt der Uraufführung
durch die Cappella dei Giovani erhalten hatten, reizvoll,
denn diese Interpretation hat einen gänzlich
anderen Ansatz.
Die
Aufnahme des Streichquartetts
c-Moll mit dem Mainzer
Streichquartett hat ebenfalls hohes Niveau.
Sie muß den Vergleich mit der kürzlich
erschienenen Einspielung des Mandelring Quartetts
nicht scheuen, zumal die Mainzer interpretatorisch
häufig deutlich andere Wege gehen.
Die
CD ist bei Acousence erschienen (ACO-CD 20205)
und dort erhältlich. Mitglieder der IHRG können
diese CD und weitere Tonträger zu sehr günstigen
Sonderpreisen beziehen; Details finden Sie in der
QUARTE.
Ausschnitte und weitere Informationen unter www.hans-rott.de/cdmz2.htm .
2.
Uraufführung der Suite E-Dur
Am
12. April 2005 erlebte Hagen/Deutschland die weltweit
erste öffentliche Aufführung der
Suite E-Dur. Das von Hans Rott für die Kompositionsprüfung
am 27. Mai 1878 geschriebene zweisätzige Werk
gehört wohl zu seinen schönsten Kompositionen.
Die überzeugende Darbietung des Philharmonischen
Orchesters Hagen unter der Leitung seines jungen
Generalmusikdirektors Antony Hermus kam beim Publikum
sehr gut an.
Im
Anschluß an die Suite (zuallererst wurde
Haydns Sinfonie Nr. 22 Es-Dur "Der Philosoph" gespielt)
folgte eine weitere Premiere: Erstmals konnte das
Hagener Publikum Gustav Mahlers Erste Symphonie in
der Hamburger Fassung von 1893 hören. Im Vergleich
zur bekannten Spätfassung waren etliche Unterschiede
in der Instrumentation zu erkennen. Die auffälligste
Abweichung war jedoch der zusätzliche "Blumine"-Satz,
der sich zwischen dem ersten und dem (jetzigen) zweiten
Satz befindet.
Jörg Rothkamm wies im Rahmen der Einführung
und im Programmheft auf die motiv-thematischen Bezüge
von Mahlers Symphonie auf die E-Dur-Suite von Rott
hin. Am auffälligsten ist, daß das Choralthema,
das im Finale von Mahlers Symphonie (unter anderem)
ab Takt 388 in den Hörnern erklingt, nahezu
identisch mit der ersten Hälfte des Hauptthemas
von Rotts Suite ist. Dies betrifft sowohl Intervall-
als auch Rhythmusfolge; Mahler hat nur eine Note
zu Beginn hinzugefügt. Rothkamm wirft daraufhin
die Frage auf, ob Rott der von Mahler angesprochene
Held in dieser Symphonie sein könnte.
Mehr
zu dieser Frage, zum Werk im allgemeinen und zu
seiner Uraufführung in einer der nächsten
Ausgaben der QUARTE.
Sehr
erfreulich ist schließlich, daß das
Konzert mitgeschnitten wurde und die beiden Werke
von Rott und Mahler auf CD erscheinen sollen. Sobald
ein Veröffentlichungstermin absehbar ist, werden
wir Sie informieren.
3.
Uraufführung von Klavierwerken
Wie wir erst kürzlich erfahren haben, hat der
italienische Pianist Gregorio Nardi am 15. September
2004 in Florenz nahezu sämtliche aufführbaren
Klavierkompositionen Hans Rotts sowie einige Fragmente
erstmalig öffentlich zu Gehör gebracht.
Auf dem Programm standen neben 13 Werken Rotts Kompositionen
von Robert Schumann, Richard Wagner, Anton Bruckner,
Hugo Wolf, Arnold Schönberg und Alexander von
Zemlinsky. Die Mitglieder der Internationalen Hans
Rott Gesellschaft werden in der nächsten Ausgabe
der QUARTE genaueres über das Konzert und den
Pianisten erfahren.
Dies
bedeutet, daß nunmehr nur noch einige
wenige Werke Rotts auf ihre Uraufführung warten.
4
. Rückblick in Kürze
Die
insgesamt sechs Aufführungen der 1.
Symphonie E-Dur der Neuen Philharmonie Westfalen unter Johannes
Wildner (in Gelsenkirchen, Kamen, Papenburg, Recklinghausen
und Dortmund) im März kamen sowohl beim Publikum
als auch bei der Kritik sehr gut an.
Auch
die fünf Aufführungen der Symphonie
für Streichorchester As-Dur in Schweden waren
erfolgreich. Die Interpretation des Huaröds
Kammarorkester unter Mats Rondin soll sehr interessant
gewesen sein.
5 . Ausblick
In
wenigen Tagen wird das NDR Sinfonieorchester unter
der Leitung von Alan Gilbert die 1.
Symphonie E-Dur dreimal in Norddeutschland (Hamburg, Kiel und
Lübeck) spielen. Das Hamburger Konzert wird
am 16. Mai 2005 in NDR Kultur ausgestrahlt.
Am
16. August 2005 werden Thomas Staudinger (Bariton)
und Klaus Laczika (Klavier) Lieder von Hans Rott
und anderen Komponisten in St. Florian aufführen.
Am
27. Oktober 2005 wird Erwin Horn, Vizepräsident
der Internationalen
Hans Rott Gesellschaft, in St.
Moritz/Schweiz einen Vortrag über Hans Rott
mit dem Titel "Der Wahnsinnige und seine Symphonie" halten.
Die ursprünglich für den 17. April 2005
vorgesehene Aufführung der 1. Symphonie E-Dur
in Kassel (Orchester des Staatstheaters Kassel unter
der Leitung von Rasmus Baumann) wurde kurzfristig
verschoben. Sie wird am 6. Februar 2006 stattfinden.
Gut
ein Jahr nach der Asien-Premiere wird Tokio erneut
eine Aufführung der 1. Symphonie E-Dur
erleben: Am 16. Februar 2006 wird Christian Arming
die New Japan Philharmonic dirigieren.
Am
10. und 11. Juni 2006 werden in Berlin erstmals
gleich zwei Orchesterwerke Rott im Rahmen eines einzigen
Konzertes erklingen: Das Berliner Sinfonie-Orchester
unter Sebastian Weigle wird vor der 1. Symphonie
E-Dur das Vorspiel zu "Julius Cäsar" spielen.
Genauere Angaben finden Sie wie immer unter www.hans-rott.de/aktuell.htm.
Vielen
Dank für Ihr Interesse.