Allen, die sowohl das
Konzert am 22.3.2002 als auch die (bislang wohl einzige)
Ausstrahlung auf RADIOkultur am 8.4.2002 verpasst
haben, bietet sich jetzt nochmals die Gelegenheit,
diese wirklich gute Aufführung des PV zu hören
(und sogar aufzuzeichnen). Jac van Steens Interpretation
unterscheidet sich deutlich von der CD-Einspielung
unter Leitung von Dennis Russell Davies (bei cpo),
denn sie hält sich an die Spielanweisungen des Komponisten,
wohingegen Dennis Russell Davies diese weitestgehend
ignoriert.
2. 8. 2002
Österreich 1
15.06 Uhr
Das Ö1 Konzert
Europäische Musikfestspiele. Hans Rott: Pastorales
Vorspiel * Franz
Schubert-Franz Liszt: Wandererfantasie C-Dur, in der
Bearbeitung für
Klavier und Orchester * Claude Debussy: Preludes (Auswahl)
* Richard
Strauss: Suite aus der Oper 'Der Rosenkavalier' (Barry
Douglas, Berliner
Symphonie-Orchester, Jac van Steen)
(Aufgenommen am
22. März im Konzerthaus Berlin).
Präsentation: Peter
Kislinger
Die Übertragung dürfte
europaweit zu verfolgen sein, da Radio Österreich
1 auch über den Satelliten Astra zu empfangen ist.
Vielen Dank an Uwe
Harten für diese Mitteilung!
2. Bard Music Festival
in New York
In wenigen Wochen findet
das Bard Music Festival statt. Neben Werken von Gustav
Mahler werden einige Werke von Hugo Wolf und Hans
Rott aufgeführt, zum Teil in Uraufführung:
PROGRAMM SIEBEN:
Sonntag, 11. August 2002
Mahler und Freunde
16:30 Vorgespräch: Robert
Martin
17:00 Olin Auditorium
(nachfolgend werden nur die Werke von Hans Rott genannt):
Streichquartett
c-Moll - Hugo Wolf Quartet
Lieder nach Gedichten von Johann Wolfgang
von Goethe für Bass/Bariton und Klavier
- Geistesgruß
(Uraufführung!)
- Wanderers
Nachtlied (Uraufführung!)
Dean Elzinga, Bass/Bariton;
Dennis Helmrich, Piano
Weitere Informationen
3. Bruckner-Fest 2002
Nur zwei Monate später
findet in Deutschland ein hinsichtlich Hans Rott noch
bedeutenderes Ereignis statt: Das Bruckner-Fest 2002
in Würzburg, das sich aufgrund des enormen Engagements
von Erwin Horn (zumindest auch) zu einem wahren "Rott-Fest"
entwickelt hat. Auch insofern gibt es mehr Details:
12.10.2002
11.00 Uhr, Aula der ehem.
Mozartschule, Maxstr. 2
Lieder, Klavierstücke
und Quartette von Anton Bruckner und Hans Rott
Dabei stehen folgende
Werke von Hans Rott auf dem Programm:
- "Pater noster" mit
Streichquintett-Begleitung (Uraufführung!)
- Das Abendglöcklein
- "Des Glöckchens Schall" (Zusner) (Uraufführung!)
- Geistergruß - "Hoch
auf dem alten Turme" (Goethe) (Europäische Erstaufführung)
- Wanderers Nachtlied
- "Über allen Gipfeln ist Ruh" (Goethe) (Europäische
Erstaufführung)
- Der Sänger - "Was
hör' ich draußen vor dem Tor" (Goethe) (Uraufführung!)
- Streichquartett c-moll
- Das Veilchen - "Als
ich das Veilchen heut' gefragt" (Uraufführung!)
- Das Vergißmeinnicht
- "Das liebliche Vergißmeinnicht" (Uraufführung!)
- Mailied - "Wie herrlich
leuchtet mir die Natur" (Uraufführung!)
Ausführende sind das
Arco-Quartett, Markus Bellheim (Klavier), Johannes
Weinhuber (Bariton) und Marina Spielmann (Sopran).
Weitere
Details zum Programm
Mittlerweile steht auch
fest, dass im Rahmen des Orgelkonzerts (ebenfalls)
am
12.10.2002
20.00 Uhr, Augustinerkirche
Orgelkonzert: Bruckner
und Wagner auf der Orgel
auch die Transkription
des 1. Satzes der E-Dur-Sinfonie von Hans Rott zu
hören sein wird.
Transkriptionen und Orgel:
Erwin Horn
Darüber hinaus sind am
19. und 20.10.2002 (Einzelheiten
siehe Kalender) die Symphonie E-Dur
und das Pastorale Vorspiel für Orchester zu hören.
Die Symphonie
stellt die erste Aufführung der bei Ries
& Erler verlegten Fassung dar; man darf gespannt
sein.
Leider lässt die Aufführung
des Pastoralen Vorspiels durch Dennis
Russell Davies nichts Gutes erwarten. Die CD-Einspielung
bei cpo zeigt sehr deutlich, dass sich der Dirigent
von Spielanweisungen des Komponisten nicht "irritieren"
lässt und es vorzieht, das Stück zügig "durchzuziehen".
4. Endlich neue Verleger
für Rott-Werke
Bislang war es sehr schwierig,
an die für Aufführungen erforderlichen Noten zu gelangen;
das galt leider auch für zweifellos wichtige Werke
wie die E-Dur-Symphonie und das c-Moll-Streichquartett.
Aus nicht nachvollziehbaren Gründen reagiert der –
gerade als Rott-Forscher hochverdiente – englische
Musikwissenschaftler Paul Banks häufig überhaupt nicht
auf Anfragen wegen des bislang nur über ihn erhältlichen
Notenmaterials.
Dieser unhaltbare Zustand
ändert sich jetzt:
Für das Bruckner-Fest
wird Notenmaterial der Symphonie E-Dur im Auftrag
des Bayerischen Rundfunks vom Verlag Ries & Erler
erstellt.
Das Streichquartett c-Moll
wird bei Doblinger verlegt. Es bleibt zu hoffen, dass
diese Fassung all fünf Sätze enthält.
5. Wiedergutmachung?
Am 23.10.2002,
also nur wenige Wochen nach dem Brucknerfest, wird
in Kempten Rotts E-Dur-Symphonie aufgeführt. Hinsichtlich
des Orchesters kursieren unterschiedliche Angaben,
wobei davon auszugehen ist, dass die Angabe des Veranstalters (Ungarische
Sinfoniker Pecs) zutreffend ist.
Besonders interessant
ist, dass die Aufführung von Hans Richter geleitet
wird. Dabei handelt es sich um den Urenkel des berühmten
gleichnamigen Dirigenten, auf den Hans Rott seinerzeit
große Hoffnungen gesetzt hatte. Leider führte Richter
die Symphonie trotz aller Bemühungen Rotts nicht mit
den Wiener Philharmonikern auf. Soll die Aufführung
durch seinen Urenkel eine Art Wiedergutmachung
sein? Wir werden uns bemühen, mit dem Dirigenten in
Kontakt zu treten und dies herauszufinden.
6. cpo-CD erfolgreich
Obwohl es die jüngste
Einspielung der E-Dur-Symphonie längst nicht mehr
zum Einführungspreis gibt, hat sie es geschafft, zum
1.7.2002 Platz 3 der Klassik Top 10 von jpc (08/02)
zu erreichen. Mit einem solchen Erfolg war nicht zu
rechnen.
7. "Neue" CD
mit Rott-Transkription
Zum Schluß noch etwas
ganz besonderes: Bei meinen üblichen Recherchen im
Internet bin ich auf eine CD mit Transkriptionen verschiedenster
Werke für Orgel, Trompete und Posaune gestoßen. Die
CD nennt sich Symphonia und enthält - neben Werken
von Verdi, Bach, Vivaldi, Galilei, Mozart, Planel
und Mancusi - den ersten Satz "Alla Breve"
der E-Dur-Symphonie.
Die CD wurde eingespielt
von Josef Hofbauer (Trompete), Renate Slepicka (Posaune)
sowie Reinmar Wolf (Orgel), von dem auch die Transkriptionen
stammen. Die CD wird in Kürze auf der Webseite ausführlicher
vorgestellt.
Wer es bis dahin nicht
aushalten kann, mag hier nachschauen und
bestellen.
Schon jetzt sei verraten,
dass es sich - ganz abgesehen von den übrigen Stücken
- um eine sehr interessante Fassung handelt, an der
deutlich wird, dass die Symphonie von einem Organisten
komponiert wurde. Sie ist aber nicht "nur" interessant:
Das zu Beginn von der Trompete vorgetragene Hauptthema
soll laut Rott "gesangvoll" wiedergegeben werden -
selten kam eine Interpretation dieser Anweisung so
nah wie diese.
Martin Brilla
martin.brilla@hans-rott.de
www.hans-rott.de